Mobile App für ländliche Gebiete in Afrika

Ausgangslage

Solar Home Systems sind ein Kit bestehend aus einem Solarpanel, einer Batterie sowie Lampen und USB-Anschlüssen (zum Laden des Handys). Bei SolarSquare geht es darum, Solar Home Systems via Corner Shops (lokale Läden) zu verleasen. Dies nach einem "rent-to-own" Ansatz, das heisst die Geräte werden abgezahlt und gehören einem zum Schluss. Die Geräte werden aber vorher immer nur für den bezahlten Zeitraum freigeschaltet. Das System von Oolux auf eine automatische Blockierung, sobald die Leasing-Raten nicht mehr bezahlt werden. Dadurch kann der Retailer/Händler sicher stellen, dass er zu seinem Geld kommt. Die Händler wurden gezielt ausgesucht, sie sind regional verteilt und in ihren Dörfern verankerte Persönlichkeiten. So soll ein dichtes Vertriebsnetz für die Oolux Geräte aufgebaut werden. Um die Übersicht über all diese Retailer nicht zu verlieren und auch, um sicherstellen zu können, dass sie das eingesammelte Geld - abzüglich ihrer Provision - an die Zentrale übermitteln, wurde das "SolarSquare Portal" entwickelt. 

Unsere Lösung

Im Portal sind alle Retailer mit ihrer Performance, ihren Überweisungen und auch ihren Kunden gelistet. Beim Einrichten des Smartphones eines neuen Retailers liefert das Portal alle notwendigen Informationen (Zielwerte für die KPIs, Abzahlungspläne, Produktlisten, etc.). Die Kommunikation funktioniert über eine RESTful Schnittstelle. An sich nichts spezielles, fast jede App kommuniziert über Web-Schnittstellen mit einem Server, um Daten aktuell zu halten. In den ländlichen Gebieten Kameruns, wo die Händler tätig sind, ist mobiles Internet jedoch nicht immer verfügbar, oder sie können es sich nicht leisten. Deshalb haben wir eine Fallback-Lösung eingebaut, welche auf SMS umsteigt, sobald kein Internetempfang vorhanden ist. So kann z.B. auch die Applikation der Retailer von der Zentrale aus blockiert werden und sie können keine weiteren Geräte verkaufen, bis sie das geschuldete Geld überwiesen haben. Die SMS sind dabei komprimiert und verschlüsselt, damit die Kommunikation nicht beeinflusst werden kann.

Dazu haben wir eine Art "SMS Proxy" entwickelt, der in der Lage ist, einerseits verschiedene SMS Gateways / Anbindungen anzusteuern und andererseits verschiedene "Protokolle" verwalten kann. Dieser Proxy übersetzt SMS in korrekte RESTful Abfragen und umgekehrt. Die Anbindung mehrerer SMS Gateways ist nötig, damit wir schnell wechseln können, sollte sich ein Gateway als nicht stabil herausstellen. Ausserdem können so auch mehrere SMS Gateways parallel betrieben werden, sollte z.B. in weitere Länder expandiert werden.
Das gleiche für die Protokolle: Wir wollen natürlich so wenig SMS wie möglich senden pro Anfrage, um die Kosten nicht in die Höhe zu treiben. Deshalb haben wir ein Protokoll entwickelt, welches die Abfragen komprimiert. Dieses kann nach dem Feldversuch bestimmt auch noch weiterentwickelt werden, um die Kompression zu verbessern. Dennoch müssen bereits aktive Tablets weiterhin mit dem bei ihnen definierten Protokoll kommunizieren können.

Ergebnis

Durch dieses System hat unser Kunde Antenna in der Schweiz jederzeit den Überblick über alle Leasing- und Verkaufsvorgänge in Kamerun und der entsprechende Geldfluss ist sichergestellt. So kann das Vertriebssystem nach und nach aufgebaut werden, so dass am Schluss möglichst viele Dörfer Zugang zu einem Oolux und somit zu einem Solar Home System haben.

Da das Projekt und die Firma dahinter eine Stiftung und das Budget entsprechend knapp ist, galt es, die wichtigsten Anforderungen zu priorisieren und entsprechend dem MVP (Minimum Viable Product) Prinzip umzusetzen für diesen ersten Feldtest. Wir haben das Portal und den SMS Proxy innerhalb von zwei Monaten vom Konzept zum Feldtest gebracht und erfolgreich in Kamerun eingeführt.

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Antenna Foundation

Antenna Technologies ist eine Schweizer Stiftung, welche sich der Forschung im Bereich von Technologien, Gesundheit und wirtschaftliche Lösungen verschrieben hat. Sie macht dies in Zusammenarbeit mit Universitätten, Non-profit Organisationen und privaten Unternehmen, um die Ansprüche von Entwicklungsländern zu erfüllen.

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