Mobile Payment: Zukunft bei uns - Realität in Afrika

Das Thema Mobile Payment hat in letzter Zeit erneut an Schwung gewonnen. Nicht zuletzt auch Dank Apple und ihrer Integration in das neue iPhone. In Kenia wird Mobile Payment bereits seit 2007 erfolgreich und mittlerweile von 17 Millionen User genutzt.


2002 haben Forscher bei verschiedenen Feldstudien beobachtet, dass Leute in den ländlichen Gebieten Afrikas ihre Schulden mittels Gesprächsguthaben auf dem Handy "überweisen". Daraus wurde in einigen Jahren Entwicklung und dank Safaricom/Vodacom ein veritables Geschäftsmodell: M-Pesa gibt es in dieser Form seit 2007 und hat mittlerweile 17 Millionen Kunden in Kenia. Zur Zeit wird es in Osteuropa implementiert, nachdem es bereits Afghanistan, Südafrika und Indien eingeführt wurde. (Quelle: Wikipedia).

Einfaches System

Mobile Payment in Kenia mit M Pesa

Das System funktioniert dabei denkbar einfach: Mit einem PIN Code loggt man sich in sein Konto ein. Dann kann man entweder eine Überweisung tätigen oder Geld von seinem Bankkonto auf sein M-Pesa Konto transferieren. Die Befehle werden dabei mittels USSD Codes ausgeführt. Den meisten werden diese Befehle vom Aufladen eines Prepaid Handys ein Begriff sein (mit *101# wird z.B. das Restguthaben angezeigt). Dies hat den Vorteil, dass es auch mit den ältesten Mobiltelefonen funktioniert. In vielen Läden, Restaurants und auch bei Strassenhändlern kann mit M-Pesa bezahlt werden. Jedes Geschäft hat dabei eine eindeutige Nummer. Will man eine Überweisung tätigen, gibt man diese Nummer ein, danach wird der Betrag abgefragt. Anschliessend erhält der Händler eine Bestätigung und die Transaktion ist beendet. Dabei wird nur 1% Transaktionsgebühr erhoben von M-Pesa, im Gegensatz von 2-5% bei Kreditkarten.

Insbesondere für Strassenhändler und kleine Shops bietet das immense Vorteile: Sie können nebst Barzahlung eine weitere Bezahlungsart akzeptieren mit tieferer Transaktionsgebühr als Kreditkarten, Falschgeld wird ausgeschlossen und sie haben nicht viel Bargeld auf sich, was im Falle eines Überfalls entscheidend ist. Für die Firmen bietet sich zusätzlich der Vorteil, dass von den Angestellten nicht geklaut werden kann. Der Service ist zudem schnell und einfach in der Handhabung, auch deshalb ist M-Pesa so verbreitet. Es gibt sogar Anbieter, welche die Bezahlung nur noch über M-Pesa abwickeln, insbesondere auf der Strasse.

Afrika und insbesondere Kenia ist Europa in Sachen Mobile Payment also einiges Voraus wie wir bei unserem Besuch vor Ort beobachten können. Aber auch weitere mobile Dienste sind hier im Kommen, mehr dazu in unserem nächsten Blogeintrag.

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