Schnittstellen als Motor der Digitalisierung

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Tools und Software, um Prozesse abzubilden. Damit schafft man sich aber neue Herausforderungen: Hat man erstmal den Medienbruch zum Papier überwunden, folgen die Medienbrüche zwischen den Tools. Aber nicht nur deshalb werden Schnittstellen mit zunehmender Digitalisierung wichtiger.

Über die Vorteile von Schnittstellen bei der Zusammenstellung eines "Best-of-breed" Ansatzes für die Unternehmenssoftware haben wir bereits in unserem Blog geschrieben. Jeder der sich schon mal mit der Digitalisierung von Prozessen beschäftigt hat, stösst früher oder später auf die Frage, wie denn die ganzen Prozesse nun abgebildet werden sollen: Investiert man viel Geld in ein umfassendes ERP, welches nahezu alle Prozesse abbilden und integrieren kann? Oder setzt man auf Spezialisten-Tools, mit dem Nachteil, weiterhin Medienbrüche zu unterhalten? Selbst ein super (teures) ERP bildet nicht jeden Prozess genau so ab, wie man es braucht oder will. Gerade bei einem Kundenportal macht es Sinn, die Daten aus dem ERP zu liefern, die Oberfläche und Prozesse aber auf ein optimales Nutzererlebnis auszulegen mittels einer (ergänzenden) Individualsoftware.

So oder so gewinnt das Thema Schnittstellen an Bedeutung. Vor allem, wenn man an die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit denkt. Digitalisierung bedeutet eben auch, dass Prozesse ganzheitlich optimiert und integriert werden, vom Lieferanten bis zum Kunden. Statt Datenaustausch via Telefon oder E-Mail werden die relevanten Informationen per standardisierter Schnittstelle automatisch abgeglichen oder zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht einerseits ein besseres Kundenerlebnis, andererseits erhöht es aber auch die Kapazitäten und Skalierbarkeit der Prozesse.

Mehrwert auf beiden Seiten

Über eine standardisierte und strukturierte Schnittstelle können Daten in beliebigen Formaten zur Verfügung gestellt werden. Dies erleichtert die Einbindung und Verwendung auf der Gegenseite, es müssen beispielsweise keine Parser ("Umwandler") geschrieben werden, um proprietäre Dateiformate auszulesen. Eine Schnittstelle kann aber mehr sein als reiner Datenlieferant. So kann die API beispielsweise interpretierte Daten liefern, statt nur Zahlen also auch gleich eine Benchmark-Einschätzung dazu. Mehrere Schnittstellen und Datentöpfe können angezapt werden, um neue Einsichten und Interpretationen zu liefern. So entsteht ein Mehrwert auf beiden Seiten der API, indem neue Anwendungen ermöglicht werden. Zudem kann der Aufwand, um an "fremde" Daten zu gelangen, dank strukturierter Daten gesenkt werden.

Die Verwaltungskosten

Allerdings ist der Weg dahin nicht ganz ohne. Einerseits muss die Datenarchitektur intern klar definiert sein, also welches Tool hat die Hoheit über welche Daten und wie oft werden diese aktualisiert. Um oben genannte Flexibilisierung hinzukriegen, ist aber auch eine Entkoppelung der Schnittstellen von den Systemen erforderlich. Es braucht einen sogenannten Enterprise Service Bus. Mit einem solchen Service Bus oder "Hub" lassen sich die Schnittstellen vereinheitlichen und von den dahinter liegenden Systemen entkoppeln. Diese können somit ausgetauscht werden, ohne dass angebundene Systeme angepasst werden müssen, sofern das Protokoll des Service Bus gewahrt wird. Dadurch gewinnt man wesentlich an Flexibilität und Geschwindigkeit, um neue Systeme und Partner anzubinden. Dies ist nötig, um mit der zunehmenden Digitalisierung Schritt zu halten und auch neue Services oder sogar neue Geschäftsmodelle anbieten zu können.

Wollen Sie mehr erfahren?

Bei taktwerk haben wir einen solchen Hub im Einsatz, um mehrere "Spezialistentools" zu vereinen. Dieser Hub verknüpft nicht nur die Schnittstellen (wie das beispielsweise auch Zapier oder IFTT tun), sondern hat auch einen Synchronisierungsalgorithmus eingebaut. Dieser stellt beispielsweise sicher, dass Daten nicht doppelt synchronisiert werden. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten.

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